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Maiszipfel (mit Backferment)

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Maiszipfel (mit Backferment)

Maiszipfel (mit Backferment)

Schon seit einiger Zeit wollte ich mich näher mit Backfermenten befassen. Das sind sauerteigbasierte Triebmittel, in denen die Milchsäuren gegenüber den Essigsäuren dominieren. Spezielle Backfermente ermöglichen es sogar, Pseudogetreide wie Buchweizen oder Amaranth zu triebstarken Teigen und essbaren Broten zu verarbeiten, die allergenfrei sind. Ich war mit Lepolds ins Gespräch gekommen. Sie vertreiben unter der Firmierung BackNatur ein flüssiges Backferment aus Dinkel. Dankenswerterweise haben mir Lepolds eine Probe zukommen lassen, die ich nun für den Maiszipfel ausprobieren konnte.

Schon der Geruch lässt erahnen, dass das Backferment letztlich ein sehr milder und triebstarker Sauerteig ist. BackNatur argumentiert mit ganz besonderen (in meinen Augen esoterischen, wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren) Eigenschaften des Backfermentes durch die Kombination von Honig, Dinkel und Salz bei der Herstellung.

Meinungen sind verschieden, ich jedenfalls möchte behaupten, dass sich solch ein milchsäurebetonter Sauerteig auch ganz einfach zu Hause herstellen lässt. Für Hobbybäcker, die nur sporadisch mit Sauerteig backen oder denen das Halten eines Sauerteiges zu aufwändig ist, lohnt es sich, über den Kauf des Backfermentes nachzudenken. Die Lieferung geht zügig, das Backferment ist sicher verpackt und wirklich sehr aktiv.

Nun zum Rezept. Ich habe auf eine Kombination von Maismehl und Roggen- und Weizenmehl gesetzt. Der Teig lebt nur vom Mischen und Falten. Eine Knetmaschine in nicht nötig. Da soviel Maismehl enthalten ist, fehlt ihm die straffe Struktur eines Weizenmischteiges. Das Formen braucht also etwas Geduld. Geschmacklich dominiert das Maismehl. Ich habe das Brot vor allem getoastet gegessen. Durch die Röstaromen entwickelt sich ein noch besserer Geschmack. Zu Suppen und Salaten ist das Brot bestens geeignet.

Sauerteig

  • 70 g Weizenmehl 1050
  • 150 g Roggenmehl 1150
  • 150 g Wasser
  • 22 g Backferment (flüssig) oder Anstellgut

Quellstück

  • 200 g Maismehl (Polenta)
  • 200 g Wasser

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Quellstück
  • 130 g Weizenmehl 1050
  • 11 g Salz

Die Sauerteigzutaten mischen und 18 Stunden bei ca. 25°C reifen lassen.

Das Maismehl mit Wasser verrühren und ca. 8 Stunden im Kühlschrank lagern.

Alle Zutaten von Hand vermengen.

90 Minuten Gare bei ca. 24°C. Nach je 30 Minuten mehrmals mit der Teigkarte vom Schüsselrand zur Mitte falten.

Einen länglichen, spitz zulaufenden Laib formen und zu einem Zipfel biegen.

Mit Schluss nach oben auf bemehltem Bäckerleinen 90 Minuten bei ca. 24°C gehen lassen.

Mit Schluss nach unten bei 250°C fallend auf 210°C 50 Minuten mit Dampf backen.

Material- und Energiekosten: 1,50 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Besonders getoastet ein Genuss: Maiszipfel (mit Backferment, links im Bild)

Besonders getoastet ein Genuss: Maiszipfel (mit Backferment, links im Bild)

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Weizenmischbrot mit Dinkel

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Weizenmischbrot mit Dinkel

Weizenmischbrot mit Dinkel

Regelmäßig begeistert mich txfarmer mit seinen Brotkreationen. Dieses Mal war es das Roggen-Dinkel-Brot, das mit seiner lockeren Porung gleich zum Nachbacken animierte. Recht spontan habe ich mich also ans Werk gemacht und wurde nicht enttäuscht.
Das (nach deutscher Nomenklatur) Weizenmischbrot hat eine saftige, aromatische Krume mit ungleichmäßiger Porung. Die stark ausgebackene Kruste trägt wesentlich zum urigen Geschmack des Brotes bei. Ein Traum. Und Kandidat für meine Favoritenliste.

Roggensauerteig

  • 115 g Roggenmehl 1150
  • 95 g Wasser
  • 12 g Anstellgut

Brühstück

  • 65 g Roggenflocken
  • 130 g Wasser

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Brühstück
  • 230 g Weizenmehl 1050
  • 115 g Dinkelmehl 1050
  • 170 g Wasser
  • 9 g Salz

Die Sauerteigzutaten mischen und 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Die Roggenflocken mit siedendem Wasser übergießen, auskühlen lassen und 4-8 Stunden im Kühlschrank lagern.

Weizenmehl und Wasser verrühren und 30 Minuten ruhen lassen (Autolyse).

Alle übrigen Zutaten mit der Autolyse-Masse 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 2 Minuten auf zweiter Stufe zu einem leicht klebrigen Teig verarbeiten, der sich am Ende des Knetens vom Schüsselrand löst.

2 Stunden Gare bei 24°C. Nach 30, 60 und 90 Minuten falten.

Den Teig rundwirken.

60 Minuten mit Schluss nach oben bei 24°C im Gärkorb gehen lassen.

Den Teigling mit Schluss nach unten auf Backpapier oder einen Brotschieber stürzen.

Mit einem Messer über Kreuz einschneiden.

Bei 250°C fallend auf 220°C 50 Minuten mit Dampf backen.

Material- und Energiekosten: 1,90 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 5 Stunden

Überragend gut dank gut ausgebackener Kruste und saftig-aromatischer Kruste: Weizenmischbrot mit Dinkel

Überragend gut dank gut ausgebackener Kruste und saftig-aromatischer Kruste: Weizenmischbrot mit Dinkel

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Leserwunsch: Fränkischer Kipf

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Leserwunsch: Fränkischer Kipf

Leserwunsch: Fränkischer Kipf

Eine Leserin schrieb mich mit dem Wunsch an, endlich einmal wieder die Weizenbrötchen ihrer Kindheit essen zu können. Sie meinte Fränkische Kipf. Dabei handelt es sich um Weizenbrötchen, die etwas handtellergroß sind und länge, knusprige Enden haben. Der Mittelteil des Kipfes ist dagegen dick mit einem schönen Ausbund. Ich habe ein Rezept gebastelt, das mich vollends überzeugt, von dem ich aber natürlich noch nicht sagen kann, ob es wirklich den gesuchten Geschmack trifft. Auch die Form ist sicher lokal verschieden. Hier freue ich mich über Rückmeldungen, was an den Brötchen “inhaltlich” als auch äußerlich noch verbessert werden könnte.

Die Brötchen sind für mich schon fast zu den Standardbrötchen geworden. Sie haben eine herrlich lockere und aromatische Krume, die von einer kräftig ausgebackenen, dennoch zart-splittrigen Kruste umgeben wird.

Vorteig (Poolish)

  • 100 g Weizenmehl 550
  • 100 g Wasser
  • 0,1 g Frischhefe

Hauptteig

  • Vorteig
  • 365 g Weizenmehl 550
  • 25 g Roggenmehl 1150
  • 185 g Wasser
  • 8 g Frischhefe
  • 10 g Salz
  • 5 g Butter
  • 5 g Zucker
  • Roggenmehl 1150 zum Bestäuben

Die Vorteigzutaten mischen und 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Sämtliche Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe vermengen und weitere 8 Minuten auf zweiter Stufe zu einem straffen Teig verarbeiten, der sich vom Schüsselboden löst.

60 Minuten Gare bei ca. 24°C. Nach 30 Minuten einmal falten.

6 Teiglinge abstechen und rundschleifen.

15 Minuten abgedeckt ruhen lassen.

Nun die runden Teiglinge mit den Händen länglich formen. Dabei mehr Druck auf die kurzen Seiten geben, sodass lange und spitze Enden entstehen.

15 Minuten mit Schluss nach unten bei 24°C in Bäckerleinen gehen lassen.

Die Teiglinge auf der glatten Seite der Länge nach mit gerader Klinge tief einschneiden und mit wenig Roggenmehl bestäuben.

Mit Schluss nach oben (Schnitt nach unten) 60 Minuten bei 24°C in Bäckerleinen zur Gare stellen.

Mit Schnitt nach oben bei 250°C fallend auf 230°C mit Dampf 30 Minuten lang backen.

Material- und Energiekosten: 1,30 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Extrem knusprig und locker: Fränkischer Kipf

Extrem knusprig und locker: Fränkischer Kipf

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Stureby Levain nach Martin Johansson

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Stureby Levain nach Martin Johansson

Stureby Levain nach Martin Johansson

Wie etliche andere Brotblogger bin auch ich von den einfachen und dennoch (oder gerade deshalb) besonders aromatischen Broten von Martin Johansson begeistert. In seinem Buch “Surdegsbröd” habe ich das Stureby Levain entdeckt und nachgebacken.
Es ist ein sehr weicher Teig, für den es etwas Geschick und einen aktiven Sauerteig braucht. Die Form ähnelt einem Ciabatta, auch die grobe Porung. Geschmacklich dominieren die Säure des Sauerteiges und die Röststoffe der scharf gebackenen Kruste. Ein leckeres Brot, das als Beilage für Salate oder zum Grillen bestens geeignet ist.

Weizensauerteig

  • 50 g Weizenmehl 550
  • 50 g Wasser
  • 5 g Anstellgut

Hauptteig 1

  • Sauerteig
  • 75 g Weizenmehl 1050
  • 25 g Roggenmehl 1150
  • 100 g Wasser

Hauptteig 2

  • Hauptteig 1
  • 375 g Weizenmehl 550
  • 225 g Wasser
  • 10 g Salz

Die Sauerteigzutaten mischen und 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Den Sauerteig mit beiden Mehlen und Wasser homogen vermischen und erneut 8 Stunden bei 20°C gehen lassen.

Abschließend die übrigen Zutaten (Hauptteig 2) außer Salz zugeben, 5 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 3 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Das Salz zufügen und nochmals 2 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Der Teig beginnt sich vom Schüsselrand zu lösen.

2,5 Stunden Gare bei 24°C. Das Teigvolumen sollte sich verdoppeln. Den Teig nach 30 Minuten sowie nach 1 und nach 2 Stunden mit einer Teigkarte mehrmals vom Schüsselrand zur Mitte hin falten. Er wird dadurch straffer und weniger klebrig.

Den Teig auf bemehltes Backpapier geben und zu einem ca. 10 x 30 cm großen Rechteck ziehen/schieben.

Mit einer Box abdecken und 30 Minuten bei 24°C gehen lassen.

Bei 270°C fallend auf 200°C 35 Minuten mit Dampf backen.

Material- und Energiekosten: 1,40 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Großporig und saftig: Stureby Levain nach Martin Johansson

Großporig und saftig: Stureby Levain nach Martin Johansson


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Einback nach Brachat und Rauschenberger

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Einback nach Brachat und Rauschenberger

Einback nach Brachat und Rauschenberger

Das zweite Rezept aus dem Buch der beiden Brotliebhaber. Ich habe einen Vorteig angesetzt und dafür die Hefemenge deutlich reduziert. Außerdem habe ich die Milchmenge erhöht und so den Teig etwas weicher gemacht.

Das Rezept ist auch für Anfänger geeignet. Der Teig lässt sich gut bearbeiten. Das Ergebnis ist ein wirklich leckeres und lockeres Gebäck mit schwach süßem Geschmack. Man könnte es mit einem Mal aufessen.

Vorteig

  • 150 g Weizenmehl 550
  • 90 g Milch (3,5% Fett)
  • 2 g Frischhefe

Hauptteig

  • Vorteig
  • 350 g Weizenmehl 550
  • 2 Eiweiß
  • 120 g Milch (3,5% Fett)
  • 90 g Butter
  • 8 g Salz
  • 40 g Zucker
  • 8 g Frischhefe
  • 3 Esslöffel Wasser und 1 Esslöffel Zucker zum Bestreichen

Die Vorteigzutaten zu einem festen Teig kneten und 18 Stunden bei ca. 16°C reifen lassen.

Sämtliche Zutaten außer Butter und Zucker 5 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 10 Minuten auf zweiter Stufe verkneten. Anschließend Butter und Zucker zugeben und weitere 10 Minuten kneten. Der Teig sollte straff und glatt sein.

2 Stunden Gare bei 24°C. Nach 60 Minuten ausstoßen.

7 Teiglinge abstechen und rundwirken.

10 Minuten abgedeckt entspannen lassen.

Die Teiglinge mit kurzen Stößen länglich formen und mit den Längsseiten aneinander auf Backpapier legen.

60 Minuten abgedeckt bei 24°C zur Gare stellen.

Mit Zuckerwasser abstreichen.

Bei 180°C mit Dampf 35 Minuten backen.

Nach dem Backen nochmals mit Zuckerwasser abstreichen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Material- und Energiekosten: 2,40 €

Locker, aromatisch und mit Suchtpotential: Einback nach Brachat und Rauschenberger

Locker, aromatisch und mit Suchtpotential: Einback nach Brachat und Rauschenberger

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Leserwunsch: Injera (Afrikanisches Fladenbrot)

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Leserwunsch: Injera (Afrikanisches Fladenbrot)

Leserwunsch: Injera (Afrikanisches Fladenbrot)

Eigentlich hätte ich dieses Fladenbrot gar nicht mehr backen brauchen, weil sich mein Leser seine Rezeptanfrage schon selbst beantwortet hat, doch mich hat der Ehrgeiz und vor allem die Neugier gepackt. Ich habe mir Teffmehl besorgt (Teff ist eine Art Hirse), aus dem der Fladen üblicherweise hergestellt wird. Injera ist letztlich nur gesäuerter Teffteig, der in einer Pfanne oder eben traditionell auf einem heißen Stein gebacken wird. Ich musste mich für die erste Variante entscheiden.

Das Ergebnis ist genießbar, aber gewöhnungsbedürftig. Das Teffmehl schmeckt irgendwie erdig-muffig und hat eine fast schon schluffig-sandige Konsistenz, die sich im Mund bemerkbar macht. Ein Glück, dass das Injera immer nur als Beilage und “Gabel” für die Hauptspeise dient. In meinem Fall war das eine Art Gulasch, mit dem das Fladenbrot durchaus harmonierte. Trotzdem ist das für mich kein Grund, das Brot nochmal zu backen. Vielleicht habe ich auch etwas verkehrt gemacht?

Teff-Sauerteig

  • 100 g Teffmehl
  • 100 g Wasser
  • 10 g Anstellgut (vom Weizensauer)

Hauptteig

  • Sauerteig
  • 300 g Wasser
  • 200 g Teffmehl
  • (3 g Salz)

Die Sauerteigzutaten mischen und 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Alle Teigzutaten mit einem Löffel vermengen und 4 Stunden bei ca. 24-26°C reifen lassen.

Eine Pfanne anheizen und mit einem Schuss Öl portionsweise einseitig backen bis der Teig fest geworden ist.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Material- und Energiekosten: 3,00 €

Injera in der Pfanne

Injera in der Pfanne


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Vollkornroggenmischbrot

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Vollkornroggenmischbrot

Vollkornroggenmischbrot

Irgendwie hat es mich eines Abends gepackt, ein nahrhaftes Brot ganz ohne Kneten zu basteln. Herausgekommen ist ein sehr saftiges, herb-würziges Roggenmischbrot, das ausschließlich Vollkornmehle nutzt. Der Teig wird am Vorabend von Hand gemischt und nach etwas Gare bei Raumtemperatur in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Tag wird er geformt und schließlich gebacken.

Das Brot hat im Vergleich zu wärmer geführten Teigen eine etwas stärkere Säure im Geschmack, die sich aber sehr gut mit der herben Würze des Vollkorns verträgt.

Roggensauerteig

  • 100 g Roggenvollkornmehl
  • 80 g Wasser
  • 10 g Anstellgut

Brühstück

  • 100 g Weizenschrot (mittel)
  • 100 g Wasser

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Brühstück
  • 100 g Weizenvollkornmehl
  • 200 g Roggenvollkornmehl
  • 150 g Wasser
  • 10 g Salz
  • 5 g Olivenöl

Die Sauerteigzutaten zu einem mittelfesten Teig vermengen und ca. 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Das Schrot mit kochendem Wasser übergießen und verrühren. Auskühlen lassen und mindestens 5-8 Stunden im Kühlschrank quellen lassen.

Alle Teigzutaten von Hand oder mit einem stabilen Löffel gut vermengen.

90 Minuten Gare bei ca. 22°C. Nach 45 Minuten den Teig kurz durchrühren.

Den Teig ausstoßen und 16 Stunden bei 4-6°C in den Kühlschrank stellen.

Am Backtag den Teig bei 24°C 2,5 Stunden akklimatisieren lassen.

Den Teig rundwirken und 1 Stunde bei 24°C mit Schluss nach oben im bemehlten Gärkorb zur Gare stellen.

Den Teigling mit Schluss nach unten auf Backpapier oder einen Brotschieber stürzen und mit gerader Klinge über Kreuz einschneiden.

Bei 250°C fallend auf 210°C 55 Minuten mit Dampf backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Material- und Energiekosten: 1,90 €

Urig, säuerlich-herb und saftig: Vollkornroggenmischbrot

Urig, säuerlich-herb und saftig: Vollkornroggenmischbrot

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Baguette nach Craig Ponsford

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Baguette nach Craig Ponsford

Baguette nach Craig Ponsford

In Peter Reinharts Buch “Crust and Crumb” findet sich ein Baguette Rezept von Craig Ponsford. Dieser US-amerikanische Bäcker war Teil der US-Bäckernationalmannschaft und hat das Baguetterezept im Rahmen von Meisterschaften gebacken. Ein Grund für mich, es einmal auszuprobieren.

Der erste Versuch überzeugte mich nicht. Kaum Ofentrieb, keine große Porung. Ich habe das Rezept also verändert. Mehr Wasser, kürzere Stückgare bei höherer Temperatur, außerdem eine Autolyse-Phase, um die Knetzeit zu reduzieren.

Es hat geholfen. Die Baguettes haben einen herrlichen Ofentrieb und entwickeln ihren Ausbund schön. Der Teig ist trotz erhöhter Wassergabe gut handhabbar. Besonders die Kruste hat mich überzeugt – krachend, kräftig und wunderbar gefenstert. Die Krume ist sehr elastisch, saftig und ist geprägt von den Röstaromen der Kruste.

Vorteig (Poolish)

  • 60 g Weizenmehl 550
  • 60 g Wasser
  • 0,1 g Frischhefe

Autolyse-Masse

  • Vorteig
  • 300 g Weizenmehl 550
  • 165 g Wasser

Hauptteig

  • Autolysemasse
  • 7 g Frischhefe
  • 7 g Salz

Die Vorteigzutaten mischen und 18 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Vorteig, Wasser und Mehl grob verrühren und 30 Minuten bei Raumtemperatur verquellen lassen (Autolyse).

Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe zu einem mittelfesten Teig verarbeiten.

2 Stunden Gare bei 24°C. Nach 30 und 60 Minuten falten.

3 Teiglinge zu ca. 200 g abstechen und zu Zylindern aufrollen (vorformen).

Die Teiglinge mit Schluss nach oben für 30 Minuten bei 24°C in Bäckerleinen lagern.

Baguettes formen und bei 24°C 30 Minuten mit Schluss nach oben in leicht bemehltem Bäckerleinen zur Gare stellen.

Bei 250°C fallend auf 230°C 30 Minuten mit Dampf backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Material- und Energiekosten: 1,20 €

Offenporig mit feinsplittriger Kruste: Baguette nach Craig Ponsford

Offenporig mit feinsplittriger Kruste: Baguette nach Craig Ponsford

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Pan de Muerto

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Pan de Muerto

Pan de Muerto

Schon oft bin ich in verschiedenen Backblogs über das Pan de Muerto, das Totenbrot, gestolpert und wollte es immer nachbacken. Den inneren Bäckerhund habe ich aber bis heute nicht überwinden können. Als ich dann bei Hanseata ein Rezept mit Übernachtgare entdeckte, biss ich alle Zähne zusammen und machte mich an die Arbeit. Es sah einfach zu lecker aus.

Ich habe das Rezept in Details verändert. So ist ein kurzer Vorteig hinzugekommen, um bei all der Butter die Hefen zu stabilisieren. Außerdem habe ich die Salzmenge etwas erhöht und die Verarbeitung der Eier verändert.

Das Pan de Muerto stammt aus Mexiko, wo es zu ehren der Verstorbenen gebacken und am Tag der Toten gegessen wird. Die Stränge auf dem runden Laib sollen die Knochen verdeutlichen, die kleine Kugel eine Träne.

Ich habe mich verliebt in dieses süße, fein nach Orange duftende Brot. Obwohl ich auf das Orangenblütenwasser verzichtet habe, ist der fruchtige Duft von Orange unüberriechbar. Das Brot verführt mit einer ganz zarten, leicht knusprigen Kruste, unter der sich die eigentlich Sensation verbirgt: die Krume – derart fluffig, aromatisch, weich und zum Hineinlegen ist mir noch keine andere Krume begegnet. Ich bin hin und weg. Ein absoluter Favorit in der langen Reihe meiner Brotrezepte! Von den optischen Reizen ganz zu schweigen…

Vorteig

  • 100 g Weizenmehl 550
  • 50 g Weizenvollkornmehl
  • 100 g Milch
  • 15 g Frischhefe

Buttermasse

  • 30 g Milch
  • 80 g Butter
  • 2 lange Streifen Bio-Orangenschale
  • 3 Eier (Größe M, je ca. 50 g)

Hauptteig

  • Vorteig
  • Buttermasse
  • 300 g Weizenmehl 550
  • 50 g Zucker
  • 4 g Salz
  • Butter zum Abstreichen
  • Zucker zum Bestreuen

Die Vorteigzutaten zu einem festen Teig vermengen und 30 Minuten bei 24°C reifen lassen. Der Vorteig geht nicht kräftig auf.

Die Butter samt Milch und Orangenschalen erwärmen bis sie geschmolzen ist. Die Masse abkühlen lassen und die Schalen entfernen.
Nun die Eier mit dem Rührgerät oder einem Schneebesen kräftig zu einem hellgelben Schaum aufschlagen. Die Butter-Milch-Mischung unterschlagen.

Für den Hauptteig alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe zu einem mittelfesten Teig verkneten.

60 Minuten Gare bei 24°C. Nach je 20 Minuten falten (insgesamt 3 Mal).

Den Teig abgedeckt für 10 Stunden bei 6°C in den Kühlschrank stellen.

Am Backtag den Teig 2 Stunden bei 24°C akklimatisieren lassen.

100 g Teig abnehmen, davon zwei 7 g-Stücke abnehmen und zu Kugeln formen. Aus dem Rest (86 g) 6 Stränge von etwa 20-25 cm Länge rollen. Jeden Strang von der Mitte aus mit dem kleinen Finger in ca. 3 cm lange, zusammenhängende Stücke teilen. Dazu den Finger auf den Strang legen und vor und zurückschieben. Dadurch wird der Teig dünner. Ideal ist es, wenn der Teig an diesen Stellen noch etwa 3 mm dick ist. Die Stränge sehen am Ende wie zusammenhängende Knallbonbons oder wie eine Kette aus.

Den Rest des Teiges halbieren und jeweils rundwirken. Jeweils drei Stränge pro Kugel um je 120° versetzt auf die Teigoberfläche aufsetzen und mit den Enden an der Kugelunterseite festdrücken. Darauf achten, dass die ausgedünnten Stellen der Stränge nicht reißen und die Stränge nicht zu straff auf der Kugel liegen (sonst reißen die Stränge an den dünnen Stellen beim Gehen). Zum Schluss je eine der am Anfang geformten kleinen Kugeln in die Mitte des Teiglings setzen.

90 Minuten Gare bei 24°C (abgedeckt).

Bei 200°C fallend auf 180°C 40 Minuten mit Dampf backen. Nach ca. 25 Minuten mit Alufolie abdecken, damit das Brot nicht zu braun wird.

Direkt nach dem Backen mit flüssiger Butter abstreichen und mit Kristallzucker bestreuen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 5 Stunden

Material- und Energiekosten: 2,40 €

Ein Traum aus Butter, Zucker, Milch, Ei und Mehl: Pan de Muerto

Ein Traum aus Butter, Zucker, Milch, Ei und Mehl: Pan de Muerto

Wattig-weiche Krume, hauchdünne und knusprige Kruste, betörender Geschmack: Ein Traum aus Butter, Zucker, Milch, Ei und Mehl: Pan de Muerto

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Leserwunsch: Wiener Kipferl

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Leserwunsch: Wiener Kipferl

Leserwunsch: Wiener Kipferl

Nach den Schweizer Murren nun eine österreichische Spezialität, bei der ich auch wieder auf euch, meine Plötzblog-Leser, angewiesen bin. Ich habe mir verschiedene Rezepte angesehen und mich letztlich durch Anregungen zu einem eigenen Rezept inspirieren lassen. Ob meine Kipferl geschmacklich an das Wiener Original heranreichen, wüsste ich nur zu gern. Sicher lässt sich noch etwas verbessern.

Die Wiener Kipferl sind, soweit ich das recherchieren konnte, aus einer Art Milchbrötchenteig gemacht. Ich habe durch Vorteig und Aromasauer sowie eine lange Gare im Kühlschrank geschmacklich gute Kipferl gebacken. Das Mehlkochstück macht neben der Butter und der Milch die Krume schön fluffig und das Kipferl länger haltbar. Meine Kipferl sind nicht süß. Ob es die Originale sind, weiß ich leider nicht.

Vorteig (Poolish)

  • 100 g Weizenmehl 550
  • 100 g Wasser
  • 0,1 g Frischhefe

Mehlkochstück (Water roux)

  • 15 g Weizenmehl 550
  • 75 g Milch (3,5% Fett)

Hauptteig

  • Vorteig
  • Mehlkochstück
  • 280 g Weizenmehl 550
  • 80 g Milch (3,5% Fett)
  • 20 g Anstellgut (vom Weizensauer)
  • 4 g Frischhefe
  • 5 g Zucker
  • 9 g Salz
  • 60 g Butter
  • 1 Ei zum Abstreichen

Die Vorteigzutaten mischen und 20 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Für das Mehlkochstück das Mehl mit einem Schneebesen im Wasser in der Milch verteilen und unter ständigem Rühren auf ca. 65°C erhitzen. Sobald die Masse zähflüssiger wird, den Topf vom Herd nehmen und etwa 2 Minuten weiterrühren. Die Masse auskühlen lassen und mindestens 4 Stunden im Kühlschrank lagern.

Alle Zutaten außer Butter und Salz 5 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 8 Minuten auf zweiter Stufe zu einem festen Teig verarbeiten. Anschließend die Butter zufügen und 5 Minuten auf zweiter Stufe einarbeiten. Zum Schluss das Salz 2 Minuten auf zweiter Stufe einkneten.

60 Minuten Teigruhe bei 24°C.

Den Teig ausstoßen und für 12 Stunden bei ca. 6°C abgedeckt im Kühlschrank aufbewahren.

Am Backtag den Teig 2 Stunden bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen.

8 Teiglinge zu je ca. 90 g abstechen und rundschleifen. 15 Minuten abgedeckt ruhen lassen.

Die Teiglinge oval und 2-3 mm dünn auf ca. 25 cm Länge ausrollen.
Mit einem Messer oder der Teigkarte auf einer der beiden kurzen Seiten auf einer Länge von etwa 5 cm halbieren und dann zur gegenüberliegenden Seite straff zu einem gebogenen Hörnchen aufrollen.

Die Kipferl auf Backpapier setzen, mit Ei abstreichen und bei ca. 24°C 90 Minuten zur Gare stellen.

Nochmals mit Ei abstreichen und kurz antrocknen lassen.

Bei 230°C fallend auf 200°C 20 Minuten ohne Dampf backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Material- und Energiekosten: 1,60 €

Locker und nicht zu süß: Wiener Kipferl

Locker und nicht zu süß: Wiener Kipferl

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Leserwunsch: Dinkelbaguettes

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Leserwunsch: Dinkelbaguettes

Leserwunsch: Dinkelbaguettes

Zum ersten Tag des deutschen Brotes, ausgerufen vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, gibt es heute Dinkelbaguettes. Ein Leser schrieb mir im Januar, dass er für seine Frau, die an einer Weizenallergie leidet, meine Ciril-Hitz-Baguettes auf Dinkel umgebaut hat. Das Rezept ließ er mir zukommen.

Er hat auf einen gesäuerten Vorteig gesetzt, in dem auch etwas Roggen verarbeitet ist. Die Baguettes schmecken mir gut, sind aber durch den Dinkel etwas trockener als gewohnt. Eventuell sollte der Wasseranteil etwas erhöht werden. Im Vergleich zu den Präsidentenbaguettes haben diese und auch die Hitz-Baguettes mit Weizen keine Chance. Dennoch schmecken sie durch ihre leichte Säure gut und sind für Weizenallergiker eine gute Alternative.

Vorteig

  • 70 g Dinkelmehl 1050
  • 60 g Roggenvollkornmehl
  • 6 g Anstellgut vom Roggensauer
  • 130 g Wasser
  • 0,1 g Frischhefe

Autolyseteig

  • Vorteig
  • 260 g Dinkelmehl 1050
  • 130 g Wasser

Hauptteig

  • Autolyseteig
  • 3 g Frischhefe
  • 8 g Salz
  • 3 g Zucker (oder inaktives Backmalz)

Die Vorteigzutaten mischen und 18 Stunden bei ca. 18-20°C reifen lassen.

Mehl, Vorteig und Wasser mischen und 30 Minuten ruhen lassen.

Die übrigen Zutaten zugeben und 6 Minuten auf niedrigster Stufe sowie 1 Minute auf zweiter Stufe zu einem mittelfesten Teig kneten.

2 Stunden Gare bei 24°C. Nach 1 Stunde falten.

3 Teiglinge zu Zylindern vorformen und 20 Minuten in Bäckerleinen entspannen lassen.

Baguettes formen.

30 Minuten Gare bei 24°C in Bäckerleinen.

Bei 250°C fallend auf 230°C 20 Minuten mit Dampf backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Zubereitungszeit gesamt: ca. 23 Stunden

Material- und Energiekosten: 1,50 €

Grobporig und etwas herber im Geschmack als Weizenbaguettes: Dinkelbaguettes

Grobporig und etwas herber im Geschmack als Weizenbaguettes: Dinkelbaguettes

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Bierbrot mit Fleur de Sel

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Bierbrot mit Fleur de Sel

Bierbrot mit Fleur de Sel

Schon längere Zeit verfolge ich das Salzprojekt von Hinkeldein & Winkelmann. Inzwischen habe ich das an der Atlantikküste gewonnene und legendäre Fleur de Sel bei mir daheim. Beim Öffnen der Tüte mit 1 kg des weißen Goldes strömt der Duft von Meerwasser in die Küche.

Zum Verbacken im Teig wäre das Fleur de Sel viel zu schade, macht doch erst das Zerbeißen der feinfeuchten Salzkristalle das Besondere und den etwas anderen Genuss aus. Deshalb habe ich ein Brotrezept kreiert, bei dem die Salzblume erst nach dem Backen auf dem Brot platziert wird.

Das Brot ist ein feinporiges Weizenmischbrot mit Hartweizen und Roggenvollkornmehl, außerdem mit Sonnenblumenkernen. Ein Hauch Butter reicht aus, um das Brot samt Fleur de Sel auf der Kruste genießen zu können. Der Teig wird übrigens ohne Knetmaschine bearbeitet.

Sauerteig

  • 150 g Roggenvollkornmehl
  • 120 g Wasser
  • 15 g Anstellgut

Hauptteig

  • Sauerteig
  • 150 g Weizenmehl 550
  • 150 g Hartweizenmehl (Durum)
  • 180 g Bier
  • 9 g Salz
  • 50 g Sonnenblumenkerne (geröstet)

Die Sauerteigzutaten mit einem Löffel vermischen und 20 Stunden bei ca. 20°C reifen lassen.

Alle Teigzutaten von Hand homogen vermengen.

3 Stunden Gare bei 24°C. Nach 30, 60 und 90 Minuten kurz durchkneten.

Den Teig rundwirken, etwas länglich stoßen und mit der Teigkarte mittig teilen. Die beiden Teiglinge mit der Schnittfläche nach oben nebeneinander auf Backpapier setzen und abdecken.

30 Minuten Gare bei 24°C.

Bei 250°C fallend auf 200°C mit Dampf 40 Minuten backen.

Direkt nach dem Backen mit Wasser abstreichen und die feuchte Oberfläche mit Fleur de Sel bestreuen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Zubereitungszeit gesamt: ca. 25 Stunden

Material- und Energiekosten: 2,00 €

Weißes Gold auf brauner Kruste: Bierbrot mit Fleur de Sel

Weißes Gold auf brauner Kruste: Bierbrot mit Fleur de Sel

Etwas flach, die Voll- und Übergare hatte beim ersten (links) und zweiten Versuch (rechts) ihre Finger im Spiel.

Etwas flach, die Voll- und Übergare hatte beim ersten (links) und zweiten Versuch (rechts) ihre Finger im Spiel.

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Leserwunsch: Bärlauchbrot

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Leserwunsch: Bärlauchbrot

Leserwunsch: Bärlauchbrot

Die Bärlauch-Saison ist nun zwar vorbei, aber dennoch möchte ich ein Rezept nachreichen, auf das mich eine Leserin gebracht hat. Sie wünschte sich ein Bärlauchbrot.

Ich habe ein Brot entwickelt, das durch ein Altbrot-Quellstück sehr lange frisch hält und nur Dinkel- und Roggenmehl braucht.
Es hat eine sehr saftige und elastische Krume, die herrlich nach Bärlauch durftet und schmeckt. Ich bin zwar kein Bärlauch-Liebhaber, aber in diesem Brot mag ich ihn.

Das im Rezept verwendete Bärlauchöl habe ich wie folgt hergestellt: Einige Blätter Bärlauch fein hacken, in einen kleinen Behälter geben, mit (Oliven-) Öl bis zur vollständigen Bedeckung auffüllen und einige Tage kühl ziehen lassen.

Vorteig (Pâte fermentée)

  • 150 g Dinkelvollkornmehl
  • 3 g Frischhefe
  • 3 g Salz
  • 100 g Wasser

Quellstück

  • 100 g Altbrot (getrocknetes und gemahlenes Brot)
  • 100 g Wasser
  • 7 g Salz

Autolyse-Teig

  • 200 g Dinkelmehl 1050
  • 125 g Wasser

Hauptteig

  • Vorteig
  • Quellstück
  • Autolyse-Teig
  • 50 g Roggenmehl 1150
  • 10 g Wasser
  • 30 g Bärlauch (grob gehackt)
  • 10 g Bärlauchöl

Die Vorteigzutaten von Hand vermengen und 72 Stunden bei 4-6°C reifen lassen.

Die Quellstückzutaten vermischen und ca. 12 Stunden im Kühlschrank quellen lassen.

Am Backtag Dinkelmehl und Wasser von Hand vermengen und 60 Minuten ruhen lassen (Autolyse).

Nun die übrigen Zutaten zugeben (außer Bärlauch), 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 5 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Den Bärlauch in die Schüssel geben und 1 Minute langsam einarbeiten.

90 Minuten Gare bei 24°C. Nach 45 Minuten falten.

Den Teig rundwirken und 45 Minuten mit Schluss nach oben im Gärkorb bei 24°C gehen lassen.

Den Laib auf Backpapier oder einen Brotschieber stürzen, bemehlen, mehrfach seitlich und in Blattform oben einschneiden.

Bei 250°C fallend auf 200°C 50 Minuten mit Dampf backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 5 Stunden

Zubereitungszeit gesamt: ca. 77 Stunden

Material- und Energiekosten: 2,30 €

Saftig und mit Bärlauchduft: Bärlauchbrot

Saftig und mit Bärlauchduft: Bärlauchbrot

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Dinkelvollkornmischbrot

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Dinkelvollkornmischbrot

Dinkelvollkornmischbrot

Ein saftiges Vollkornbrot aus Dinkel und Roggen wollte ich backen. Der erste Versuch misslang insofern, als dass der Teig zu weich geraten war und nur im Kasten gebacken werden konnte.

Erst Versuch zwei gelang zur vollen Zufriedenheit. Geändert hatte ich die Kochstückmenge und den Anteil an Quark. Letzteren habe ich, genau wie das Mehlkochstück, in den Teig gegeben, um den Wasseranteil zu erhöhen, ohne die Konsistenz zu beeinträchtigen.

Zwar habe ich das Brot etwas zu früh angeschnitten (siehe Foto unten, Stichwort Krumenröllchen, es sollte 1-2 Tage durchziehen), dem Geschmack und der saftigen Krume tut das keinen Abbruch. Wichtig für das Aroma ist, dass die Kruste kräftig dunkelbraun ausgebacken wird.

Das Brot ist ein reines Sauerteigbrot. Für den Sauerteig habe ich die Monheimer Salzsauer-Führung genutzt. Der Sauerteig kann so über Stunden im reifen Zustand genutzt werden, muss also nicht so zielgenau in den Teig kommen wie bei einer Dreistufen- oder Detmolder Einstufenführung. Außerdem bringt der Monheimer Salzsauer ein etwas vielfältigeres Aroma ins Brot als mit der Detmolder Einstufenführung, die ich sonst nutze (nur im direkten Vergleich).

Roggensauerteig

  • 200 g Roggenvollkornmehl
  • 200 g Wasser (40°C)
  • 4 g Salz
  • 40 g Anstellgut

Mehlkochstück

  • 35 g Dinkelvollkornmehl
  • 165 g Wasser
  • 9 g Salz

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Mehlkochstück
  • 235 g Magerquark
  • 60 g Wasser
  • 435 g Dinkelvollkornmehl

Die Sauerteigzutaten vermengen und bei 20°C 22-24 Stunden reifen lassen.

Für das Kochstück Mehl, Wasser und Salz unter Rühren aufkochen und 1-2 Minuten abseits der Herdplatte zu einem puddingartigen Brei rühren. 4-12 Stunden abgedeckt kühl lagern.

Alle Zutaten 8 Minuten auf niedrigster und 3 Minuten auf 2. Stufe zu einem mittelfesten Teig verarbeiten, der sich vollständig vom Schüsselboden löst (Teigtemperatur: ca. 26°C; Vorsicht vor Überknetung!).

2,5 Stunden Gare bei ca. 24°C. Nach 30, 60, 90 und 120 Minuten falten.

Den Teig rundwirken und mit Schluss nach oben 45 Minuten zur Gare stellen.

Mit knapper Gare bei 280°C (250°C) fallend auf 200°C mit Dampf 75-80 Minuten dunkelbraun backen.

Material- und Energiekosten: 2,60 €

Zubereitungszeit gesamt: ca. 27 Stunden

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 5 Stunden

Zu früh angeschnitten, aber dennoch saftig und herb-würzig im Geschmack: Dinkelvollkornmischbrot

Zu früh angeschnitten, aber dennoch saftig und herb-würzig im Geschmack: Dinkelvollkornmischbrot


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Leserwunsch: Schnelles Brot

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Schnelles Brot

Schnelles Brot

Meine Stammleser werden sich schon beim Lesen des Titels mit Abscheu anderen Dingen zuwenden. Schelles Brot? Im Plötzblog? Ja, aber mit Einschränkungen. Eine Leserin wünschte sich ein Brot, das im Notfall auch innerhalb weniger Stunden spontan gebacken werden kann. Ihr Anliegen verstand ich nur zu gut. Rezepte mit Vorteigen, Führungen über Nacht etc. pp. sind in solchen Notfallsituationen nicht gerade ein konstruktiver Beitrag, den Brotmangel zu lindern.

Um es auf Politikerdeutsch zu formulieren: Ich stand vor einer großen Herausforderung, die ich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bewältigt habe. Ich wollte weder meine Prinzipien (z.B. Hefeanteil deutlich unter 2%) noch den Geschmack vernachlässigen. Doch woher Geschmack in kurzer Zeit nehmen? Es geht nur über besondere Zutaten, z.B. Sonnenblumenkerne. Außerdem habe ich Vollkornmehl und Joghurt verwendet, um eine etwas mild-säuerliche Note zu erreichen.

Ein Notfall wäre kein Notfall, wenn nicht noch mehr schiefgehen würde, als nur zur Erkenntnis zu gelangen, dass kein Brot mehr im Haus ist. Deshalb habe ich mit der Rezeptur auch gleich noch dem Ausfall der Knetmaschine vorgebeugt. Es funktioniert alles von Hand. Nur der Ofen sollte am Leben bleiben.

Das Rezept ergibt 2 Brote.

Quellstück (Autolyseteig)

  • 900 g Dinkelvollkornmehl (oder Weizenvollkornmehl)
  • 400 g Joghurt (natur)
  • 300 g Wasser (50°C)

Hauptteig

  • Quellstück
  • 100 g Sonnenblumenkerne (frisch geröstet, noch warm)
  • 100 g Roggenvollkornmehl
  • 15 g Frischhefe
  • 20 g Salz
  • Sonnenblumenkerne zum Wälzen

Den Joghurt mit dem heißen Wasser mischen und erst dann mit dem Mehl zu einem mittelfesten Teig verkneten. 60 Minuten abgedeckt ruhen lassen.

Alle Zutaten von Hand miteinander zu einem festen bis mittelfesten Teig verarbeiten (Teigtemperatur ca. 27°C).

90 Minuten Gare bei ca. 24°C. Nach 30 und 60 Minuten falten.

Den Teig halbieren und beide Teiglinge langwirken. Mit dem Rollholz den Teig auf der glatten Seite mehrfach parallel entlang der kurzen Seite bis zum Boden eindrücken. Zum Schluss einmal über die Lange Seite mittig eindrücken.

Mit der eingedrückten Seite nach unten in einen mit Sonnenblumenkernen ausgestreuten Gärkorb legen und 45 Minuten bei 24°C reifen lassen.

Bei 250°C fallend auf 220°C 45 Minuten mit der eingedrückten Seite nach oben mit Dampf backen.

Material- und Energiekosten: 4,10 €

Zubereitungszeit gesamt: ca. 4,5 Stunden

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Locker und durch Joghurt und Sonneblumenkerne auch geschmacklich gut: Schnelles Brot

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Vollkornstangen mit Einkorn

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Vollkornstangen mit Einkorn

Vollkornstangen mit Einkorn

Ein relativ unkompliziertes Rezept, um meine Einkornvorräte aufzubrauchen. Ergebnis sind saftig-feinporige, herb-würzige Vollkorngebäcke.

Vorteig

  • 130 g Einkornvollkornmehl
  • 150 g Wasser
  • 0,1 g Frischhefe

Quellstück (Autolyseteig)

  • Vorteig
  • 260 g Weizenvollkornmehl
  • 150 g Wasser

Hauptteig

  • Quellstück
  • 3 g Frischhefe
  • 8 g Salz
  • 3 g Malzmehl (aktiv)

Die Vorteigzutaten vermengen und 20 Stunden bei ca. 20°C reifen lassen.

Die Quellstückzutaten zu einem mittelfesten Teig verrühren und 60 Minuten abgedeckt ruhen lassen.

Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 5 Minuten auf zweiter Stufe verkneten (Teigtemperatur ca. 24°C).

2 Stunden Gare bei 24°C. Nach 1 Stunde falten.

3 Teiglinge abstechen, vorformen und 20 Minuten in Bäckerleinen entspannen lassen.

Zu Stangen formen und 30 Minuten in Bäckerleinen ruhen lassen.

Mit einer Rasierklinge mehrmals der Länge nach einschneiden.

Bei 250°C mit Dampf 20 Minuten backen.

Material- und Energiekosten: 1,60 €

Zubereitungszeit gesamt: ca. 25 Stunden

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Feinporig und ebenso fein im Geschmack, dem Einkorn sei Dank: Vollkornstangen mit Einkorn

Feinporig und ebenso fein im Geschmack, dem Einkorn sei Dank: Vollkornstangen mit Einkorn


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Leserwunsch: Pain Campaillou

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Pain Campaillou

Pain Campaillou

Vor sehr langer Zeit ereilte mich ein Wunsch nach einem Brot, dass es in der Brotbäckerei von Manufactum zu erstehen gab. Das Pain Campaillou, ein Weizenmischbrot, wurde mir als quadratisch, locker und langfaserig beschrieben.

Solch einen harten Brocken hatte ich bisher noch nicht zu knacken und ich bin mir auch nicht sicher, ob dieses Rezept nun tatsächlich den Geschmack und die Konsistenz des Originalbrotes wiedergibt. Auf jeden Fall schmeckt es hervorragend: mild säuerlich mit einer mittel- bis langfaserigen Krume.

Ich weiß nicht mehr, wieviele Backversuche ich unternommen habe – mit verschiedenen Fettanteilen, mit Milch und Ei. 10 Versuche waren es mindestens. Zum Schluss liest sich die Zutatenliste viel simpler. Wichtig für die Krume ist vor allem, dass der Teig gut ausgeknetet wird. Im Oktober 2013 habe ich mir bereits entnervt notiert “Ende der Versuche”. Im Januar hat mich der Ehrgeiz doch wieder gepackt.

Die quadratische Form lässt sich mit so wenig Teig nur schwer herstellen. Sie entsteht normalerweise durch das Abstechen der Brotteiglinge aus einer großen Teigmasse. Ich habe versucht, den Teig rechteckig zu ziehen und dann zu halbieren, dass ungefähr eine quadratische Grundfläche entsteht. Die abgeschnittenen Seiten des Originalbrotes gibt es dann natürlich nur an einer Seite des Laibes.

Ein anderer Weg zur Brotform: Den Teigling erst im Zustand der (fast) Vollgare abstechen und gleich backen.

Roggensauerteig

  • 100 g Roggenmehl 1150
  • 100 g Wasser (40°C)
  • 20 g Anstellgut
  • 2 g Salz

Vorteig (Poolish)

  • 120 g Weizenmehl 1050
  • 120 g Wasser
  • 0,1 g Frischhefe

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Vorteig
  • 100 g Weizenmehl 1050
  • 200 g Weizenmehl 550
  • 80 g Roggenmehl 1150
  • 135 g Wasser
  • 9 g Salz
  • 12 g Schweineschmalz
  • 20 g Gerstenmalzextrakt

Jeweils die Sauerteig- bzw. die Vorteigzutaten vermengen und 20 Stunden bei 20°C reifen lassen.

Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 8 Minuten auf zweiter Stufe zu einem glatten und straffen Teig kneten (Teigtemperatur 26°C).

1 Stunde Teigruhe bei 24°C. Nach 30 Minuten falten.

Kräftig rund und lang aufarbeiten. Den gut bemehlten Teigling mit der Teigkarte halbieren und in Leinen mit Schluss nach oben legen (auf Abstützung achten).

2,5 Stunden Gare bei 24°C.

Mit Schluss nach oben bei 250°C fallend auf 220°C 30 Minuten mit Dampf backen.

Material- und Energiekosten: 1,50 €

Zubereitungszeit gesamt: ca. 25 Stunden

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Äußerst fluffig und faserig: Pain Campaillou

Äußerst fluffig und faserig: Pain Campaillou

Ein paar Auszüge aus den Fehlversuchen...

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Tourte de Meule (Sauerteig-Experiment)

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Tourte de Meule (Sauerteig-Experiment)

Tourte de Meule (Sauerteig-Experiment)

Nachdem durch Björn Hollensteiners Rezeptwochen mit Lievito Madre-Vorteig hier und da eine neue “LM”-Euphorie auflebte, habe ich mich gefragt, ob die ihm nachgesagte große Triebkraft nicht schlichtweg durch die feste Führung verursacht wird. Logische Konsequenz daraus wäre, dass jeder Weizensauerteig als Lievito Madre-Ersatz herhalten könnte, wenn er nur mit wenig Wasser aufgefrischt würde.

Nach allem was ich bisher über die Welt des Sauerteiges weiß, mögen die dem “LM” zugesetzten und für seine Triebkraft oft zur Erklärung herangezogenen Nektarhefen des Honigs anfangs eine Wirkung entfalten, würden aber schnell zugunsten der heimischen Mikroorganismen der Backstube verdrängt werden und letztlich keinen Einfluss mehr auf den Trieb des Sauerteiges haben. Die Triebkraft eines fest geführten Sauerteiges kann ich mir nur dadurch erklären, dass seine Mikroorganismen durch das fehlende Wasser ausgebremst und recht aktiv/hungrig in ein Schlaraffenland voller Nahrung und Wasser geworfen werden (Brotteig). Zufrieden stellt mich diese Hypothese nicht. Ich wäre deshalb für weitergehende Erklärungen sehr dankbar.

So oder so: Ich habe ein Experiment durchgeführt. Für eine Abwandlung von Björns Rezept für Tourte de Meule (mit deutschen Mehlen) habe ich einmal einen Sauerteig mit 50% Wasseranteil und ein anderes Mal einen Sauerteig mit 100% Wasseranteil verwendet. Die Zutatenmengen sind in beiden Rezepturen identisch gewesen. Die Reifezeit des festen Sauerteiges ist etwas länger.

Geschmacklich und optisch hat die Rezeptur mit festem Sauerteig gewonnen. Der Teig war etwas straffer (das Mehl mit Stärke und Eiweiß wird im festen Sauerteig nicht so stark abgebaut), die Krume letztlich schön fluffig, elastisch, saftig und fein säuerlich, das Volumen größer. Dagegen hatte das mit weichem Sauerteig geführte Brot mit einem weicheren Teig, einem flachen Querschnitt, kleinerem Volumen und fehlender geschmacklich wahrnehmbarer Säure zu kämpfen.

Das Experiment bestätigt also meine Vermutung, dass ein fester Weizensauerteig mit einem vergleichbar aufgefrischten und gut gehegten Lievito Madre beim Trieb mithalten kann. Ein Direktvergleich zwischen Sauerteig und Lievito Madre steht noch aus.

Noch ein Hinweis: Der Wassergehalt ist mit 78% (TA 178) für deutsche Mehle sehr hoch. Dadurch verschwimmt u.a. der Ausbund. Wer es lieber rustikaler mit aufgerissenem Ausbund mag oder wer mit weichen Teig nicht so geübt ist, sollte deshalb auf 70-75% heruntergehen (20-60 g weniger Wasser im Hauptteig). Ich habe mich für die weiche Teigvariante entschieden, um ein wirklich saftiges und lange frischhaltendes Brot zu backen.

Im Rezept habe ich die Zutatenmengen für die weiche Sauerteigvariante in Klammern gesetzt.

Weizensauerteig

  • 100 g Weizenmehl 550
  • 50 g (100 g) Wasser (50°C)
  • 10 g Anstellgut

Quellstück (Autolyse-Teig)

  • Sauerteig
  • 150 g Weizenvollkornmehl
  • 495 g Weizenmehl 1050
  • 530 g (480 g) Wasser

Hauptteig

  • Quellstück
  • 15 g Salz
  • 4 g Frischhefe

Die Sauerteigzutaten vermengen und 7 (6) Stunden bei 35°C fallend auf 25°C (z.B. mit Warm-Kalt-Kompresse in Styroporbox) reifen lassen.

Mehle, Sauerteig und Wasser 2-3 Minuten auf niedrigster Stufe vermischen und 60 Minuten bei 22-24°C ruhen lassen (Autolyse).

Hefe und Salz zugeben und 3 Minuten auf niedrigster Stufe kneten (Teigtemperatur ca. 24°C).

2 Stunden Gare bei 24°C, nach 45 und 90 Minuten falten.

Den Teig rundwirken und 60 Minuten bei 24°C zur Gare stellen.

Bei 260°C fallend auf 210°C ca. 60 Minuten mit Dampf backen.

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 5 Stunden

Zubereitungszeit gesamt: ca. 12 Stunden

Material- und Energiekosten: 1,90 €

Saftig, aromatisch, Tourte de Meule.

Saftig, aromatisch, Tourte de Meule.


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Pain fermentée oder was man aus altem Teig (nicht) machen sollte

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Pain fermentée

Pain fermentée

Bei einem meiner Einsteigerbackkurse blieb etwas Teig übrig, den ich nicht zu Pizza verarbeiten oder gar wegwerfen wollte. Ich habe ihn im Kühlschrank bei ca. 5°C geparkt und erst nach 6 Tagen in ein neues Brotrezept gepackt.

Das Rezept ergibt zwei Brote von ca. 1250 g. Der Teig ist mit einem Wassergehalt von 70% anspruchsvoll, aber dafür als Brot sehr saftig und lange frisch.

Tolle Kruste, fantastischer Geschmack dank des lang gereiften Vorteiges.

Wer einen alten Teig so lange reifen lässt, ist gut beraten, ihn mit weiterem Mehl, Wasser, Salz und einem Triebmittel zu vermengen und erst dann ein Brot zu backen. Den lang gereiften Teig nach 3-6 Tagen direkt zu backen, ist ein gern gemachter Denkfehler. Geschmacklich sollte nach dieser Zeit ein Maximum erreicht sein. Gleichzeitig aber ist ein Großteil des Klebers und der Stärke durch mehl- und hefeeigene Enzyme abgebaut worden. Das im Teig gebundene Wasser kann beim Backen nicht mehr gespeichert werden. Ergebnis ist eine klitschige, plastische Krume. Zur Abschreckung habe ich dieses Experiment durchgeführt und dokumentiert:

Gebackener, über 6 Tage gereifter alter Teig. Von außen zunächst kein Problem, außer die etwas gedrungene Form.

Gebackener, über 6 Tage gereifter alter Teig. Von außen zunächst kein Problem, außer die etwas gedrungene Form.

Erste Fehler: Wasserstreifen unter der Kruste, Krumenrisse und zu dichte Porung.

Erste Fehler: Wasserstreifen unter der Kruste, Krumenrisse und zu dichte Porung.

Kein Genuss: Klitschige und unelastische Krume, zudem noch säuerlicher Geschmack.

Kein Genuss: Klitschige und unelastische Krume, zudem noch säuerlicher Geschmack.

Vorteig

  • 570 g Weizenmehl 550
  • 30 g Roggenmehl 1150
  • 355 g Wasser
  • 12 g Salz
  • 9 g Frischhefe

Hauptteig

  • Vorteig
  • 100 g Roggenmehl 1150
  • 400 g Gelbweizenmehl 550 (alternativ: Weizenmehl 550)
  • 400 g Weizenmehl 812
  • 75 g Weizensauerteig (TA 150, aus Kühlschrank)
  • 695 g Wasser (45°C)
  • 10 g Frischhefe
  • 18 g Salz
  • 15 g Pflanzenöl

Die Vorteigzutaten gut vermengen und 3-6 Tage bei 4-5°C reifen lassen.

Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe und weitere 5 Minuten auf zweiter Stufe verkneten (Teigtemperatur ca. 24°C).

2 Stunden Gare bei 24°C. Nach 1 Stunde intensiv dehnen und falten.

Zwei Teiglinge abstechen und rundwirken.

Mit Schluss nach oben im bemehlten Gärkorb 1 Stunde bei 24°C reifen lassen.

Bei 260°C fallend auf 220°C 65-70 Minuten mit Dampf tiefbraun backen.

Material- und Energiekosten: 2,80 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 4,5 Stunden

Zubereitungszeit gesamt: ca. 77-150 Stunden

Saftig und sehr aromatisch dank lang gereiftem Vorteig: Pain fermentée

Saftig und sehr aromatisch dank lang gereiftem Vorteig: Pain fermentée


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Der Beitrag Pain fermentée oder was man aus altem Teig (nicht) machen sollte erschien zuerst auf Plötzblog - Selbst gutes Brot backen.

Roggenvollkornbrot mit Schwarzroggen

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Roggenvollkornbrot mit Schwarzroggen

Roggenvollkornbrot mit Schwarzroggen

Als ich den Schwarzroggenmehlsack fotografierte, war mir diese Mehlsorte völlig unbekannt. Kein Wunder, ist sie doch eher in Österreich verbreitet. Sie wird mit Type 2500 gekennzeichnet, ist also im Prinzip ein Vollkornmehl. Dass ein reines Schwarzroggenbrot ein Ding der Unmöglichkeit ist, hatte ich gehört, aber nicht glauben wollen und deshalb ein reines Schwarzroggenbrot gebacken. Unglaublich, was da an Wasser reinpasst. Das Resultat war entsprechend enttäuschend: Klitschige Krume. Offenbar kann die Stärke (auch die Pentosane?) das viele Wasser beim Backen nicht binden.

Reines Schwarzroggenbrot mit unverkennbaren Schwächen...

Reines Schwarzroggenbrot mit unverkennbaren Schwächen…

Von Bäckern wird empfohlen, nicht mehr als 10-20% (max. 25%) des Roggens mit Schwarzroggen zu ersetzen. Das bringt mehr Feuchte ins Brot und eine bessere Frischhaltung.

Ich habe nun ein reines Roggenvollkornbrot mit 8% Schwarzroggenanteil und Quellstück aus Altbrot gebacken. Sehr saftig, sehr locker und lecker sowieso. Die Teigausbeute von 185 (Altbrot eingerechnet) macht den Teig aber durchaus anspruchsvoll in der Aufarbeitung.

Roggensauerteig

  • 210 g Roggenvollkornmehl
  • 210 g Wasser (50°C)
  • 40 g Anstellgut
  • 4 g Salz

Quellstück

  • 70 g Altbrot (getrocknet, gemahlen)
  • 140 g Wasser
  • 10 g Salz

Hauptteig

  • Sauerteig
  • Quellstück
  • 315 g Roggenvollkornmehl
  • 55 g Schwarzroggenmehl 2500
  • 195 g Wasser (50°C)

Die Sauerteigzutaten vermengen und bei ca. 20°C 18-24 Stunden reifen lassen.

Altbrot mit Wasser und Salz mischen und 1-12 Stunden bei 5°C quellen lassen.

Alle Zutaten 10 Minuten auf niedrigster Stufe zu einem klebrigen, feuchten Teig verarbeiten (Teigtemperatur ca. 28°C).

2 Stunden Gare bei 24°C. Das Volumen sollte sich etwa verdoppelt haben.

Den Teig rundwirken. Den Teigling mit Schluss nach unten in den Gärkorb hineinsetzen.

45 Minuten offene Gare bei ca. 24°C. Zwischendurch immer wieder Mehl über die entstehenden Risse streichen.

Den Teigling aus dem Korb lupfen (werfen) und bei 280°C (250°C) fallend auf 200°C ca. 70 Minuten mit Schluss nach unten backen. Nach 2 Minuten kräftig schwaden. Schwaden nach 2-3 Minuten wieder ablassen.

Material- und Energiekosten: 2,00 €

Zubereitungszeit am Backtag: ca. 5 Stunden

Zubereitungszeit gesamt: ca. 30 Stunden

Feinporig, kräftig im Geschmack: Roggenvollkornbrot mit Schwarzroggen

Feinporig, kräftig im Geschmack: Roggenvollkornbrot mit Schwarzroggen


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Der Beitrag Roggenvollkornbrot mit Schwarzroggen erschien zuerst auf Plötzblog - Selbst gutes Brot backen.

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